10 Kräuter, die du in deiner Küche haben solltest

Kräuter bereichern nicht nur den Geschmack von Gerichten; sie bereichern auch die Gesundheit! Denn Kräuter enthalten viele gesundheitsförderliche Nährstoffe, weshalb die meisten zu den Heilkräutern zählen. Bei welchen Beschwerden sich die einzelnen Kräuter eignen und wofür du sie in der Küche einsetzen kannst, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Küchenkräuter schmecken nicht nur gut, sondern sind auch sehr gesund

Kräuter schmecken nicht nur lecker und verleihen Gerichten das besondere Etwas. Sie sind darüber hinaus enorm gesund und versorgen den Körper mit essenziellen Nährstoffen.


Insbesondere die sekundären Pflanzenstoffe machen Kräuter so gesund. Beispielsweise beeinflussen Flavonoide (z.B. in Basilikum, Liebstöckel, Rosmarin) das Immunsystem positiv und schützen Zellen; Bitter- und Scharfstoffe (z.B. in Salbei, Thymian, Löwenzahn) fördern die Verdauung und ätherische Öle (z.B. in Salbei, Kamille, Minze) können sogar gegen Bakterien und Viren ankämpfen.


Darüber hinaus enthalten Kräuter auch hohe Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen, die wesentlich zur Deckung der täglichen Bedarfsmenge beitragen.

Vielseitiger Einsatz in der Küche

In der Küche werden Kräuter sowohl getrocknet als auch frisch eingesetzt. Dabei ist zu beachten, dass sich der Geschmack durch das Trocknen teilweise stark verändern kann; z.B. schmecken manche Kräuter nach dem Trocknen intensiver, z.B. Thymian oder Oregano, wohingegen andere ihr Aroma etwas verlieren, z.B. Basilikum. Außerdem mögen manche Personen getrocknete Kräuter nicht, obwohl ihnen diese im frischen Zustand schmecken; auch umgekehrt ist es nicht selten der Fall, dass die frische Version nicht schmeckt, die getrocknete jedoch durchaus.


Der Einsatz von Kräutern in der Küche ist enorm vielseitig. Kräuter können zu jeglichen Gerichten hinzugefügt werden: Entweder direkt zu Beginn des Garprozesses, um den Geschmack von z.B. Saucen zu verbessern, oder am Ende als Deko, um die Mahlzeit appetitlicher aussehen zu lassen, z.B. Petersilie auf Eintöpfen.

Nicht zuletzt tragen Kräuter zur Reduzierung des Salzkonsums bei. Aufgrund ihres starken Aromas, heben sie die geschmackliche Intensität von Gerichten so stark, dass Salzen meist nicht nötig ist.

10 Kräuter: Ihr Einsatz in der Küche und ihre gesundheitliche Wirkung

Basilikum

Basilikum – wahrscheinlich das beliebteste und bekannteste Kraut in der Küche und jenes mit vielen gesundheitlichen Benefits: Es wirkt appetitanregend, gegen Blähungen, Husten und Bakterien, fördert die Verdauung, den Schlaf, Stress- und den Entzündungsabbau sowie die Milchproduktion bei Müttern.


Basilikumblätter werden meistens auf mediterrane Gerichte gestreut, können aber auch weiterverarbeitet werden zu Pesto, Basilikumöl oder Tee.

Unser Rezeptvorschlag mit Basilikum

Gegrillte Tomaten mit Feta und Linsen à la Provence

Petersilie

Petersilie gehört wie Basilikum zu den Heilpflanzen und kann als der Allrounder schlechthin bezeichnet werden. Das Kraut wird bei Mundgeruch, Muskelkrämpfen, Bluthochdruck, Magen-Darm-Beschwerden, bei Nieren- oder Harnwegsproblemen oder bei Bakterien- und/oder bei Schimmelbefall eingesetzt. Studien zufolge kann es sogar das Risiko senken, an Diabetes zu erkranken.


Am intensivsten schmeckt Petersilie frisch und in ihrer glatten Form, weshalb diese eher beim Kochen selbst verwendet wird. Gekräuselte Petersilie hingegen schmeckt nicht so intensiv, weshalb diese oft als Deko, in Pesto oder in Salaten zum Einsatz kommt.

Unser Rezeptvorschlag mit Petersilie

Gegrilltes Fladenbrot mit Kichererbsen-Curry

Schnittlauch

Während Petersilie gegen Mundgeruch hilft, ruft der Verzehr von Schnittlauch diesen eher hervor. Denn nicht nur die Bezeichnung des Küchenkrauts weist aufgrund der biologischen Verwandtschaft Symmetrien zu Lauch, Zwiebel und Co. auf; auch im Geschmack sind sie sich sehr ähnlich.


Heilkundlich empfohlen wird Schnittlauch bei Verschleimung, Bluthochdruck, Appetitlosigkeit, Magen-/Darm-Verstimmung, Husten oder Müdigkeit, da er die Beschwerden und Symptome lindert.


Kulinarisch wird er für Salate, Aufstriche, Kartoffel- und Käsegerichte empfohlen.

Unser Rezeptvorschlag mit Schnittlauch

Quarkaufstrich

  • 250g Magerquark
  • 1 EL Öl
  • 1 TL Senf (ob süß oder scharf ist egal)
  • Salz
  • 4-5 EL Schnittlauch
  • 1 EL Zitronensaft

Schneide den Schnittlauch in feine Ringe und presse eine Zitrone aus. Vermische beides mit den restlichen Zutaten zu einem cremigen Aufstrich. Schmecke diesen am Schluss nach deinem Belieben ab und ergänze gegebenenfalls etwas von den aufgelisteten oder anderen Zutaten.

Rosmarin

Rosmarin beugt Blähungen und Völlegefühl vor, weshalb die Kräuterzweige häufig in “Magenruhe”-Tees enthalten sind. Aufgrund dieser Wirkung auf den Körper wird Rosmarin in der Küche häufig für deftige Speisen, beim Grillen oder in Gerichten mit Hülsenfrüchten verwendet, z.B. für Fisch, Fleisch, Kartoffeln oder Bohneneintöpfe.

Unser Rezeptvorschlag mit Rosmarin

Fächerkartoffeln mit Kichererbsen-Curry

Dill

Dill ist der nordische Stellvertreter der Küchenkräuter in diesem Beitrag. Die Skandinavier/innen wissen es aufgrund seiner beruhigenden Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt zu schätzen und verwenden es daher für fast alle ihre Gerichte: Für Lachs, Kartoffel- und Gemüsegerichte, auf belegten Broten, in Salaten (insbesondere Gurkensalat) oder auch um (alkoholische) Getränke herzustellen.

Unser Rezeptvorschlag mit Dill

Gurkensalat

  • 1 Gurke
  • 1 EL Joghurt
  • 2 EL weißer, süßer Balsamicoessig
  • 1 TL Öl
  • ½-1 TL frische Dille
  • Salz

Die Gurke hacheln, die Dille klein hacken. Joghurt, Essig, Öl, Dill und Salz verrühren und abschmecken; das Dressing sollte intensiv schmecken, da die Gurke bei Kontakt mit Salz Wasser abgibt und das Dressing wässert. Anschließend die Gurkenscheiben mit dem Dressing vermischen und  gegebenenfalls nachwürzen.

Oregano

Das zweite typisch italienische Kraut dieser Liste ist Oregano. Typischerweise findet es auf Pizza und bei Antipasti Einsatz; aber auch in griechischen Gerichten wie Griechischem Salat, Gyros oder griechischen/mediterranen Reisgerichten wird Oregano gerne verwendet. 

Im Gegensatz zu anderen Kräutern schmeckt getrocknetes Oregano intensiver als frisches und behält trotz des Trocknungsprozesses den hohen Gehalt an ätherischen Ölen bei. Aus diesem Grund ist Oregano im getrockneten Zustand gleich stark gesundheitsförderlich wie frisches: Beide sollen Fieber senken, bei Erbrechen, Durchfall und Hautproblemen Linderung bescheren, Schleim lösen und bei Atemwegserkrankungen für Besserung sorgen.

Unser Rezeptvorschlag mit Oregano

Zucchini-Boote mit Kichererbsen-Curry

Thymian

Thymian wird als Heilpflanze meist in Form von Tee oder Sirup vorwiegend bei Atemwegserkrankungen und Erkältungen wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit etc. eingesetzt. Aber auch in seiner frischen Variante wirkt das Kraut gesundheitsförderlich und kann darüber hinaus Blähungen vorbeugen oder das Abheilen von Magenschleimhautentzündungen beschleunigen.


Thymian ist ebenso typisch für Fleisch-, Fisch- und Bohnengerichte und daher wesentlicher Bestandteil von Kräutermischungen für die eben genannten Gerichte. Weiterhin harmoniert es geschmacklich mit Gegrilltem und vielen mediterranen Gerichten auf Tomatenbasis.

Unser Rezeptvorschlag mit Thymian

Hasselback-Gemüse mit Linsen à la Provence

Lorbeer

Häufig unterschätzt, aber ein wirklich essentielles Küchenkraut sind Lorbeerblätter. Jegliche Suppen(pulver), Fonds oder kulinarische Klassiker wie Braten oder Sauerkraut schmecken ohne diesem Kraut nur halb so gut. Deswegen verwenden wir es auch unter anderem in unserem Chipotle Chili.

Auch gesundheitlich gesehen haben Lorbeerblätter einiges zu bieten. Sie fördern die Durchblutung und Verdauung, helfen gegen Blähungen, wirken antiseptisch und haben insbesondere als Öl einen wundheilende Wirkung.

Salbei

Über den Geschmack von Salbei kann man sich streiten. Während die einen liebend gerne Gnocchi mit Salbeibutter essen, bevorzugen andere Gnocchi wahrscheinlich sogar pur.


Dabei sollte Salbei bei jedem am Speiseteller landen, denn seine gesundheitlichen Vorzüge sind nicht zu vernachlässigen: Salbei wird als “natürliches Erkältungsmittel” angepriesen, da es bei Erkältungen aller Art Verbesserung verspricht; vielleicht erinnerst du dich an dein letztes Halsweh und die Hustenpastillen mit Salbeigeschmack oder den Salbeitee zum Gurgeln. Darüber hinaus kann Salbei Wechseljahresbeschwerden, v.a. Schwitzen, lindern.


Neben dem Einsatz in Tees/Erkältungsmittel und Butter für Gnocchi wird Salbei häufig für andere Kartoffel- und Pastagerichte eingesetzt, z.B.:

Cremige Salbei-Spaghetti

  • Spaghetti plus 30-50 ml Nudelwasser
  • 3-4 Blätter Salbei*
  • 1-2 EL Butter
  • 1 EL Parmesan
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz
  • Pfeffer

*Bei Abneigung gegen Salbei kannst du auch andere Kräuter verwenden!

Spaghetti in gesalzenem Wasser kochen. Parmesan und die Knoblauchzehe reiben sowie den Salbei fein hacken. Butter in der Pfanne leicht erhitzen und den Salbei mit den Knoblauchstücken und Salz vorsichtig anschwitzen; die Knoblauchstücke sollten nicht braun werden! Parmesan und ein wenig Nudelwasser dazugeben, verrühren, abschmecken und die gekochten Spaghetti unterheben. Anrichten, mit Pfeffer und frischem Salbei bestreuen und servieren.

Minze

Zu guter Letzt gehört auch Minze in jede Küche. Minze hilft gegen Magen-Darm-Beschwerden, bei Krämpfen, Völlegefühl und Übelkeit sowie bei Erkältungskrankheiten und Stress. Daneben kühlt es den Körper von innen, wovon du besonders im Sommer profitierst.


Viele kennen Minze nur in Tees, als “das gewisse Extra auf Schokomousse” oder in süßen Gerichten. Dabei wird Minze vor allem in der arabischen/orientalischen und nordafrikanischen Küche traditionell für herzhafte Gerichte wie beispielsweise Taboulé, Tajine, Couscoussalat oder Fleischgerichte aller Art eingesetzt.

Unser Rezeptvorschlag mit Minze

Couscous-Pilaf mit African Bowl

Weitere Kräuter

Wie du siehst, ist der Einsatz von Kräutern sehr vielseitig und kannst sie im Prinzip überall dazu geben. Neben den aufgelisteten gibt es noch viele weitere, z.B. Liebstöckel, Pimpinelle, Bohnenkraut, Majoran, Liebstöckel (aka. Maggikraut), Kresse, Kerbel, Melisse, Koriander uvm., die ebenso gut schmecken, gesund sind und vielfältig einsetzbar sind. Probiere sie aus und experimentiere damit. Sofern du die Kräuter vorab kostest und vorerst dosiert einsetzt, kann nicht viel schief gehen! Vielleicht findest du dein neues Lieblingskraut abseits von Basilikum, Schnittlauch und Oregano.

Unsere Autorin Lisa

Lisa Schoißengeier

Dieser Artikel wurde von unserer Autorin Lisa geschrieben. Ihre größten Leidenschaften sind die Themen Ernährung/Gesundheit, Kochen und Sport.